Haltbarkeit: Wie lange bleibt Bier genießbar?
Bier enthält Alkohol und sollte daher eigentlich unbegrenzt haltbar sein. Diese Meinung ist zumindest nach wie vor weit verbreitet. Der Wahrheit entspricht sie jedoch nicht. Denn obwohl Bier durchaus eine recht lange Haltbarkeit besitzt, kann es nicht unbegrenzt gelagert werden.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum bei Bier
Aus rechtlicher Sicht handelt es sich bei Bier um ein Lebensmittel. Brauereien sind daher gesetzlich dazu verpflichtet, auf ihre Produkte ein Mindesthaltbarkeitsdatum zu drucken. Wird dieses erreicht, bedeutet das jedoch nicht, dass das Bier direkt nicht mehr genießbar ist und deshalb entsorgt werden muss.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt lediglich Aufschluss darüber, wie lange die Farbe, die Konsistenz und der Geschmack des Bieres sich nicht ändern. Dementsprechend ist es grundsätzlich bedenkenlos möglich, Bier auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch zu trinken.
Sofern sich keine Flocken im Bier gebildet haben und auch der Geruch sowie die Schaumbildung keine Auffälligkeiten aufweisen, steht einem einwandfreien Trinkgenuss auch bei abgelaufenem Bier nichts im Weg.
Allerdings gilt das Mindesthaltbarkeitsdatum nur für noch nicht geöffnete Flaschen und Fässer. Nach dem Aufmachen sinkt die Haltbarkeit deutlich und das Bier sollte dementsprechend zeitnah verbraucht werden.
Warum wird Bier schlecht?
Im deutschen Reinheitsgebot ist festgelegt, dass beim Bierbrauen ausschließlich Malz, Hopfen, Wasser und Hefe verwendet werden dürfen. Das sorgt zwar für eine hohe Qualität, hat gleichzeitig aber auch zur Folge, dass Bier grundsätzlich frei von Konservierungsstoffen ist.
Während viele andere Lebensmittel mit entsprechenden Zusatzstoffen sehr lange haltbar gemacht werden können, ist das bei Bier nicht möglich, weshalb es früher oder später zwangsläufig schlecht wird.
Da herkömmliches Bier vergleichsweise wenig Alkohol enthält, kann der Alkoholgehalt die Haltbarkeit im Normalfall nicht beeinflussen. Ist ein Bier für viele Monate oder sogar Jahre haltbar, enthält es entweder deutlich mehr Alkohol oder es wurde beim Brauen stark erhitzt.
Wie lange bleibt Bier in einem offenen Fass haltbar?
Die Haltbarkeit des Bieres in einem geöffneten Fass wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Bei einer guten Zapfanlage hält sich das Bier nach dem Öffnen des Fasses durchaus für rund 30 Tage.
Das ist allerdings nur dann der Fall, wenn das Bier während dieser Zeit ständig gekühlt wird, die Kohlensäure im Bierfass bleibt und kein Sauerstoff eindringen kann.
Wird das Fass entfernt oder ist ein Anschluss an der Zapfanlage lose, reicht das bereits für eine Kontamination mit Keimen und das Bier wird innerhalb kürzester Zeit ungenießbar.
Wie erkennt man verdorbenes Fassbier?
Wollen Sie Bier vom Fass trinken, das bereits vor einer Weile geöffnet wurde, sollten Sie dieses im Vorfeld gut überprüfen. Kontrollieren Sie sowohl das Aussehen als auch den Geruch des Bieres.
Haben sich Flocken im Bier gebildet oder steigt Ihnen ein muffiger Geruch in die Nase, sollten Sie den verbleibenden Inhalt des Bierfasses auf jeden Fall entsorgen und ein neues Fass verwenden.
Fehlt dem Bier hingegen lediglich Kohlensäure, ist es durchaus noch trinkbar. Es dürfte sich aber von selbst verstehen, dass der Geschmack des Bieres durch die fehlende Kohlensäure nicht mehr allzu überzeugend ausfällt.
Einige Biersorten entfalten ihren Geschmack im Alter
Manche Biere entfalten ihren ganzen Geschmack erst, nachdem sie für eine gewisse Zeit gereift sind. Das gilt beispielsweise für Bockbier, das für sein typisches würziges Aroma bekannt ist.
Neben Bockbier gibt es noch verschiedene weitere Biersorten, die teilweise mehrere Jahre reifen müssen, bevor sie ihren vollen Geschmack entfalten. In der Regel handelt es sich dabei um sehr hochwertige Biere mit einem relativ hohen Alkoholgehalt.